Schwuso-Landesvorstand der SPD Berlin kündigt Rücktritt an
Der geschäftsführende Schwuso-Landesvorstand der Berliner SPD hat überraschend seinen Rücktritt zum 24. Juni angekündigt. Damit stürzt die Arbeitsgemeinschaft, die sich für die Interessen von Schwulen und Lesben einsetzt, mitten im Bundestagswahlkampf in eine Führungskrise. In den letzten Monaten habe es eine "Eskalationsstrategie" aus den Kreisen Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg gegeben, heißt es im Rücktrittsschreiben, das am Vormittag allen Mitgliedern per Email zugeschickt wurde. Vor diesem Hintergrund sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich. Davon ausgenommen würden insbesondere die Kreise Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Nord-Ost (Pankow) und Neukölln. Der geschäftsführende Landesvorstand bemängelte, dass Verbesserungsvorschläge nicht im Rahmen einer Landesvollversammlung in konstruktiver Weise angesprochen worden seien. Hinzu kämen Intrigen sowie die einseitige Arbeitsbelastung im Vorstand. Das Gremium wolle übernächste Woche sofort nach dem Christopher Street Day (CSD) die Ämter niederlegen. Vor allem der Schwuso-Landesvorsitzende Andre Rostalski steht seit längerem in der Kritik. Er gilt bei vielen als führungsschwach. Mitglieder kritisierten zudem die Kommunikation der Arbeitsgemeinschaft als wenig professionell. Außerdem habe es der Vorstand mehrfach versäumt, wichtige inhaltliche Vorschläge rechtzeitig in die Landespartei hinein zu transportieren. Angesichts des Machtvakuums in der einflussreichen SPD-Gliederung kurz vor der Bundestagswahl wird davon ausgegangen, dass eine Mitgliedervollversammlung noch im Juli einen neuen Landesvorstand wählt. Die Arbeitsgemeinschaft werde im Wahlkampf in Berlin gebraucht, hieß es aus Parteikreisen.
myheimat Berlin, 13.06.2013
myheimat Berlin, 13.06.2013
I.Schmidt - 14. Jun, 13:58